Seine Majestät, genauer genommen dessen Kutscher fuhr den Monarchen gerade in sehr gemächlichem Tempo durch den Englischen Garten, als von hinten ein Sechsspänner heranpreschte, auf dem Kutschbock Franz Xaver Krenkl. Hätte der nun gesetzeskonform und moralisch aufrichtig gehandelt, wäre er mit seinem 6-PS-Boliden brav und gemächlich hinter Ludwigs Gefährt her gezockelt. Denn, so war es in einer Art »königlich-bayerischen Straßenverkehrsordnung« geregelt: König und Königin und was alles sonst noch zur Familie gehörte, durfte auf ihren Ausfahrten unter keinen Umständen überholt werden.
Krenkl aber hielt die Fahrt mit angezogener Handbremse einfach nicht aus. Mit einem kräftigen Schnalzer gab er den Pferden die Zügel, lenkte sein Gefährt in die Wiese und überholte die störende Staatskarosse im Galopp. Als ihm der König empört nachrief, ob er nicht wisse, wen er da vor sich habe, drehte sich Krenkl, als er sein Fuhrwerk vor Ludwigs Kutsche postiert hatte, um, zuckte die Schultern und antwortete mit eben jenem: »Wer ko, der ko.«
Anprechperson: Allgemeine Anfragen: Bookinganfragen: miresa84@googlemail.com Telefon allgemeine Anfragen: